Harzer Tourismustag 2025

Als fest etablierter Branchentreff bringt der Tourismustag des Harzer Tourismusverbandes (HTV) jedes Jahr Touristiker aus der gesamten Region zusammen. Im Mittelpunkt stehen die Themen und Herausforderungen, die den aktuellen tourismuswirtschaftlichen Alltag prägen. Als größtes touristisches Netzwerk der Region setzt der Verband konsequent auf verlässliche Kooperationen und abgestimmte Prozesse – denn nur gemeinsam lassen sich die vielfältigen Aufgaben meistern. Rund 100 Teilnehmer aus Politik und Wirtschaft, lokalen Tourismusorganisationen, Verbänden und Partnerunternehmen waren der Einladung des HTV in den großen Festsaal des Wernigeröder Rathauses gefolgt.

Der alljährlichen Mitgliederversammlung am Nachmittag ging eine Fachtagung voraus. Im Mittelpunkt dieser stand in diesem Jahr zunächst eine aktuelle Analyse der Besucherströme in den Harz. Woher kommen die Gäste und welchen Bevölkerungs- bzw. Zielgruppen können sie zugeordnet werden, waren die zentralen Fragen. Diese faktische Auswertung basiert auf rund 15 Mio. Handynutzerdaten, die anonymisiert und datenschutzkonform aufbereitet wurden. Ulrich von dem Bruch, Geschäftsführer der LHG Consulting, stellte die Ergebnisse der MB Micromarketing GmbH für den Harz vor und leitete maßgebliche Schlussfolgerungen ab. Neben verschiedenen Aussagen fiel ein Aspekt mit Blick auf die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus positiv auf. Gäste, die den Harz besuchten, stammten überwiegend - entsprechend den Zielgruppen der Sinus-Milieus - aus den hier definierten Bereichen des sogenannten "Postmateriellen Milieus" und der "Performer". Diese Zielgruppen sind besonders stark im deutschen Markt vertreten und werden in den nächsten Jahren in Teilen zahlenmäßig sogar zunehmen. Auf Grund ihrer Interessenslagen sowie ihres verfügbaren Einkommens stehen sie bei vielen Tourismusdestinationen hoch im Kurs und bilden eine wichtige Basis für die erfolgreiche Entwicklung des Harztourismus als Wirtschaftsfaktor. 

Im Anschluss erläuterte Matthias Burzinski, Geschäftsführer von destinet.de und destinetCHANGE, wie sich die Rolle der Tourist-Informationen im Zeitalter der KI grundlegend verändert und welche Weichen nun dringend gestellt werden müssen. Seit über zehn Jahren untersucht er mit der Studienreihe Future.TI die Zukunft der Tourist-Information sowie des lokalen und regionalen Tourismusmanagements. Er betont, dass KI sowohl das Verhalten der Gäste als auch die Arbeitsweise der Tourist-Informationen transformiert: Reisende werden innerhalb weniger Jahre einen persönlichen Reiseassistenten auf dem Smartphone nutzen oder bereits jetzt ganz selbstverständlich die KI befragen. Gleichzeitig steigt dadurch der Wert menschlicher Begegnungen und authentischer Geschichten vor Ort. Tourist-Informationen müssen daher künftig sowohl die digitale Sichtbarkeit gewährleisten als auch ihren menschlichen Mehrwert stärken. „Die Zukunft gehört denen, die Menschen zusammenbringen: Während KI-Assistenten Standardfragen beantworten und bequem sind, schaffen erfolgreiche Tourist-Informationen das, was keine Maschine kann – authentische Erlebnisse vermitteln, lokale Gastgeber mit Gästen verbinden und aus Besuchern Botschafter der Region machen," unterstreicht Burzinski.

HTV-Mitgliederversammlung

In der Mitgliederversammlung am Nachmittag stand traditionsgemäß die Arbeit des Verbands, verbunden mit wichtigen Beschlüssen bspw. zur Haushaltsplanung 2026, im Mittelpunkt. Im Rahmen des Berichtes aus der Geschäftsstelle gab HTV-Geschäftsführerin Carola Schmidt einen Rückblick auf ausgewählte Aktionen des Tourismusmarketings 2025. 

Im zweiten Jahr der Binnenmarketing-Kampagne zur Stärkung des Tagestourismus und zur Verbesserung des Tourismusbewusstseins setzte der HTV erfolgreich die Aktionen „Die Jagd nach dem Harzer Freizeitgold“ sowie die „Wir-im-Harz“-Aktionswoche für Einheimische um. Ebenfalls im Herbst warb die Multi-Channel-Kampagne „Der Harz geht immer“ im Großraum Essen–Duisburg–Dortmund mit einer Vielzahl an On- und Offline-Maßnahmen für die Urlaubsregion Harz. Im Bereich Digitalisierung beanspruchte der umfassende Relaunch der Hauptwebsite www.harzinfo.de erhebliche Ressourcen in der HTV-Geschäftsstelle. Darüber hinaus brachte der HTV die digitale Erlebnismission zum Film „Woodwalkers“ in Blankenburg sowie den Brockenbande-Audioguide durch das Selketal auf den Weg.

Zum Marketingportfolio gehörten außerdem die Teilnahme an tourismusrelevanten Messen und Präsentationen, die Erstellung von Printmedien, die Öffentlichkeitsarbeit sowie die Fortführung des Podcast „Der Harz – Hinter den Kulissen“, der kürzlich seine 100. Folge feierte. Auch das Auslandsmarketing in Dänemark und den Niederlanden wurde kontinuierlich weitergeführt. Den Jahresabschluss der Marketingmaßnahmen bildet traditionell der Harzer Adventskalender, der auf den Social-Media-Kanälen für hohe Reichweiten sorgt. Rund 6.000 „Türchenöffner“ quizzen jährlich mit und hoffen auf einen der 24 begehrten Preise.

Einen detaillierten Überblick über die Verbandsaktivitäten des Jahres 2025 gibt der HTV-Jahresrückblick, der nach Abschluss des Jahres im Servicebereich auf www.harzinfo.de zu finden sein wird. Mitglieder und Partner erhalten diesen zu gegebener Zeit mit separater Post.