Nachhaltiges Reiseziel: Sachsen-Anhalt

Wie sieht nachhaltiger Tourismus in Sachsen-Anhalt aus?

Das Bewusstsein zu mehr Nachhaltigkeit und Regionalität setzt zukünftig ganzheitlich nachhaltige Angebote und Destinationen voraus. Trotz einzelner Initiativen ist derzeit in Sachsen-Anhalt kein ganzheitlicher Ansatz im Aufbau von nachhaltigen Strukturen und Produkten erkennbar, welcher Regionen und Leistungsanbieter dabei unterstützt, gezielt lokale Wirtschaftskreisläufe zu fördern und wirtschaftlich tragfähige, sozial ausgerichtete und ressourcenschonende Leistungen anzubieten.

Aus diesem Grund sollen bis zum Jahr 2025 Zertifizierungsprozesse und nachgewiesene Zertifizierungen als nachhaltige Reiseregionen in allen 5 Tourismusregionen erfolgen, um eine Symbolkraft und Impulswirkung für den gesamten Sachsen-Anhalt-Tourismus zu entwickeln. Sachsen-Anhalt möchte einen ökologisch nachhaltigen Tourismus etablieren, der umwelt- und ressourcenschonende Angebote gezielt fördert und bei den Kunden einen schonenden Umgang mit Ressourcen sowie der natürlichen Umgebung verankert.

Der übergreifende Zertifizierungsprozess wird durch den Tourismusverband Sachsen-Anhalt e. V. gesteuert und regionsspezifisch durch die regionalen Tourismusverbände und Fachverbände in den Regionen umgesetzt. Für eine Zertifizierung als nachhaltige Reiseregionen sind am Markt etablierte Anbieter, wie z. B. TourCert zu wählen, die gezielt auch Managementprozesse in den Fokus der Nachhaltigkeitsentwicklung nehmen.

Ziel der nachhaltigen Leitlinie im Masterplan Tourismus:

  • Ökologische Qualität der Natur in Sachsen-Anhalt sichern
  • Akzeptanz für einen qualitativen Tourismus steigern
  • Ausbau regionaler Produkte und regionaler Wertschöpfungsketten forcieren

Weshalb sollten sich Betriebe zertifizieren lassen?

  • Zielstellung im Masterplan:
  • Für die Nachhaltigkeitszertifizierung einer Destination muss ein Partnernetzwerk aus nachhaltig zertifizierten Betrieben bestehen.
  • Nachhaltig engagierte Betriebe können ihre Leistung auf einen Blick sichtbar machen:
  • Logos sind Marketinginstrumente und geben Gästen und Stakeholdern einen direkten Hinweis auf die Nachhaltigkeitsbemühungen (Image -und Qualitätsverbesserung)
  • Zertifizierungen als Planungs- und Umsetzungshilfe:
  • Die Labels verlangen bestimmte Leistungen und Nachweise der Betriebe ab, die sie automatisch Nachhaltigkeitsmaßnahmen umsetzen lassen. Sie fungieren als Partner oder Leitfaden für eine strukturierte, möglichst ganzheitliche Planung und Umsetzung. Auf manche mögliche Maßnahme wird man möglicherweise erst durch die Kriterien eines Siegels aufmerksam.
  • Buchungsportale und Co. kennzeichnen immer öfter nachhaltige Angebote und greifen dabei auf die Zertifizierungen zurück
  • Das Hotelverzeichnis für Dienstreisen der öffentlichen Verwaltung in Deutschland, herausgegeben von Bundesinnen- und Bundesforschungsministerium, soll bis Ende 2023 auf zertifizierte nachhaltige Hotels umgestellt werden.

Zertifikate im Vergleich

Branchenübergreifend gibt es weltweit mehr als 450, in der EU mehr als 200 Labels. Davon sind weltweit 150 Labels und innerhalb der EU mehr als 50 tourismusbezogen. Demnach bedarf es einer genaueren Betrachtung, welche der vielen Labels vertrauenswürdig und anerkannt sind.

Das Zenat (Zentrum für nachhaltigen Tourismus) hat bereits 2016 Zertifizierungssysteme bewertet und die Nachhaltigkeitszertifizierungen im Deutschlandtourismus als Mess- und Orientierungsinstrument für unverzichtbar erklärt. Es wurde empfehlenswerte Siegel anhand verschiedener Kriterien verglichen:

Anforderungen:

  • Adressieren auch an Beherbergungsbetriebe.
  • Haben mindestens einen nationalen Geltungsbereich.
  • Langjährig etabliert.
  • Vom Globalen Rat für Nachhaltigen Tourismus (Global Sustainable Tourism Council, GSTC) oder auf dem Portal Label-online.de als mindestens empfehlenswert eingestuft.

Die anerkannten Nachhaltigkeitssiegel im Vergleich finden Sie in den Dokumenten auf der rechten Seite.