Sonne bringt Licht für Sachsen-Anhalts Freizeitwirtschaft
IHK-Freizeitbarometer Sachsen-Anhalt 2025
Die positive Entwicklung für die Unternehmen der Freizeitbranche setzt sich weiter fort. 2024 verzeichneten sie mit insgesamt über 10,5 Millionen Gästen ein Plus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor allem Besucherführungen, Landschafts- und Freizeitattraktionen konnten einerseits vom guten Wetter, aber auch durch die Landesgartenschau Sachsen-Anhalt und Großveranstaltungen profitieren. Kleinere Zuwächse, aber hohe Besuchszahlen konnten die Museen und Ausstellungen mit über zwei Millionen, die touristischen Verkehrsträger mit knapp 1,5 Millionen sowie die Bäder und Thermen mit über eine Million Gästen generieren.
Leichte Rückgänge gab es dagegen bei Tierparks, Zoos und Theater und Bühnen. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des von der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Sachsen-Anhalt (LAG) erstellten „IHK-Freizeitbarometers Sachsen-Anhalt 2025“. Die LAG hatte dafür 650 touristische Einrichtungen im Land befragt.
Die höchsten Besucherzuwächse gegenüber dem Vorjahr verzeichnet mit 54 Prozent die Region Halle, Saale-Unstrut, gefolgt vom Harz mit 17 Prozent. Die Region Anhalt-Dessau-Wittenberg konnte sieben Prozent mehr Gäste gegenüber dem Vorjahr begrüßen, Elbe-Börde-Heide liegt leicht im Plus mit einem Prozent. Lediglich die Altmarkregion konnte ihre Vorjahreszahlen nicht halten (minus fünf Prozent). Entsprechend optimistisch blickte die Branche auch auf das Besucherjahr 2025.
„Die Freizeitbranche in Sachsen-Anhalt hat sich gut erholt und nähert sich dem Vor-Corona-Niveau“, so Daniela Wiesner, Tourismusreferentin der IHK Halle-Dessau. „Das darf jedoch über die Herausforderungen nicht hinwegtäuschen: Trotz guter Gästezahlen kämpft knapp ein Viertel der Einrichtungen mit Liquiditätsengpässen, 18 Prozent mit Rückgang der Eigenkapitaldecke und elf Prozent mit einem erschwerten Zugang zu Fremdkapital, so dass fast 29 Prozent der Befragten keine Investitionen im laufenden Jahr umsetzen können.“, so Wiesner weiter.
Wiederholt planen 15 Prozent der Unternehmen Preisanpassungen für das Jahr 2025. Zwei Drittel behalten ihre Preise bei, Spielraum für Senkungen sieht keiner der Befragten. Knapp ein Drittel aller Beschäftigten der Branche arbeiten im Ehrenamt, so dass Freizeitangebote auch kostenfrei angeboten werden können (19 Prozent).
Etwa ein Viertel der Freizeiteinrichtungen plant 2025 Investitionen. Vor allem Modernisierung, Qualitätsverbesserung (35 Prozent), Ersatzbeschaffungen (24 Prozent), aber auch neue Attraktionen und Erweiterungen (20 Prozent) werden als Hauptmotive benannt. Nach Kategorien betrachtet, investieren hauptsächlich die touristischen Verkehrsträger (56 Prozent), die Bühnen und Theater (40 Prozent), die Zoologischen Gärten sowie Bäder und Thermen (jeweils ein Drittel).
Zur Kundenbindung- bzw. Gewinnung nutzen fast alle Einrichtungen das Internet als Plattform, 77 Prozent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 73 Prozent bedienen Social-Media-Kanäle bzw. machen über Mailingaktionen auf sich aufmerksam (29 Prozent). Über die Hälfte der Befragten bietet zusätzlich Aktionstage und Events an, über die Teilnahme an Gästekarten versuchen über ein Drittel der Einrichtungen ihre Gäste zu binden.
Die Freizeitbranche ist gut vernetzt. Vor allen zu Touristinformationen (79 Prozent) und Regionalverbänden (59 Prozent) wird ein intensiver Kontakt gepflegt. Darüber hinaus sind die Einrichtungen mit dem Landkreis bzw. der Wirtschaftsförderung (43 Prozent), der Landestourismusorganisation (36 Prozent), dem Landestourismusverband (31 Prozent), den Industrie- und Handelskammern (20 Prozent) bzw. dem DEHOGA Sachsen-Anhalt (12 Prozent) vernetzt. Dass diese Netzwerke sinnvoll sind, zeigt die hohe Zufriedenheit aller Befragten (94 Prozent zufrieden bzw. sehr zufrieden) mit ihren Netzwerkpartnern.
Hintergrund: Für das IHK-Freizeitbarometer nimmt die LAG seit 2017 und einmal jährlich tourismusrelevante Anziehungspunkte Sachsen-Anhalts, deren aktuelle Lage, Erwartungen an das kommende Jahr sowie Aussagen zu ausgewählten aktuellen Branchenthemen in den Blick und bewertet diese zusammenfassend. Das „IHK-Freizeitbarometer Sachsen-Anhalt 2025“ stützt sich auf die Rückmeldungen von 242 Freizeitunternehmen und tourismusrelevanten Einrichtungen – davon 171 Umfrageteilnehmer aus dem IHK-Bezirk Halle-Dessau und 71 aus dem IHK-Bezirk Magdeburg. Es ist im Internet unter www.ihk.de/halle und www.ihk.de/magdeburg abrufbar.
Die LAG besteht seit 1997 und vertritt die Interessen von über 100.000 Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in Sachsen-Anhalt.