Wandern in Pandemiezeiten - Boom mit Folgen

Eine Analyse des Deutschen Wanderverbandes (DWV)

Die Nachfrage nach Wanderwegen ist aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 stark angestiegen. Aber auch Beeinträchtigungen der Umwelt und Nutzungskonflikte haben zugenommen. Die Herausforderungen für Leistungsträger aber auch für das Wandern ingesamt sind enorm.

In der nicht repräsentativen Befragung gaben 30 Prozent an, dass vergangenes Jahr das Interesse nach Wanderwegen im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen sei, 62 Prozent, dass es angestiegen sei. Studienleiter Erik Neumeyer führt das wachsende Interesse direkt auf die Einschränkungen der Corona-Pandemie zurück: „Es gibt schlicht keine andere Einflussgröße, mit der diese Entwicklung sonst bundesweit zu erklären wäre“. Auch der stärkere Betrieb auf den Wanderwegen spiegele den Boom: Über 90 Prozent der für die DWV-Studie Befragten gaben an, dass sie nach dem ersten Lockdown eine sehr hohe oder hohe Frequentierung auf „ihren“ Wanderwegen wahrgenommen hätten. Besonders häufig nachgefragt wurden demnach Halbtages- und Tagestouren (90 %), gefolgt von zertifizierten Wanderwegen (54 %), Familienwanderangeboten (43 %) und Mehrtagestouren (35 %). Gefragt hat die Studie auch nach Konflikten: Bei der Mehrheit (56 %) ist dies ein Thema, insbesondere zwischen Wanderern und Mountainbikern (87 %). Genannt wurden auch Konflikte mit Hundebesitzern (27 %), Naturschützern (26 %) sowie Landwirten (25 %). 53 Prozent der Aktiven gaben zudem an, dass es mehr Umweltprobleme als früher gäbe. Insbesondere wurden Müll am Wegesrand (86 %), wildes Parken (78 %) und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen (61 %) beobachtet, aber auch eine häufigere Störung der Tierwelt (48 %) und unerlaubtes Campen (38 %).

Weitere Ergebnisse der Studie können Sie in dem beigefügten Ergebnisbericht (PDF) nachlesen.