Vorsicht bei der Nutzung kostenloser Bild-Datenbanken!

Die Angebote von Gratisanbietern wirken verlockend aber...

Im Internet gibt es Fotos im Überfluss. Vor allem die Angebote von Gratisanbietern wirken verlockend, doch Vorsicht!
Wir leben im Zeitalter der Bilder. Ob still oder bewegt – sie gehören zu den wichtigsten Gestaltungsmitteln für eine erfolgreiche Unternehmenskommunikation. Selbst das unspektakulärste Thema kann mit einer gekonnten Visualisierung Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
 
Doch im Bildermarkt lauern Fallstricke. Lizenzen werden nicht beachtet, Nutzungsbedingungen ignoriert oder das Wort „kostenfrei“ wird bei den kostenfreien Anbietern falsch interpretiert, weil sich einschränkende Hinweise im Kleingedruckten verstecken. Das kann teuer werden – und so mancher baut damit ganz bewusst Abmahnfallen auf.
 
Der Teufel steckt im Detail. Zumal es die eierlegende Wollmilchsau unter den Bildagenturen und Datenbanken nicht gibt. So wie nicht jede technisch noch so ausgereifte Kamera jedem Fotografen gleich gut in der Hand liegt, so sind auch die Anbieter je nach Nutzungszweck unterschiedlich geeignet.
 
Es kommt – wie so oft im Leben – darauf an: ob das Bild lediglich in einer Broschüre gezeigt wird oder ob das Thema durch die (Social-)Media-Kanäle durchdekliniert wird; ob es sich um eine einmalige Nutzung handelt oder ob man sich längerfristig an eine Bildagentur binden möchte; ob ein Bild für die mehrfache Verwendung durch verschiedene Abteilungen und Regionen eines Unternehmens gewünscht ist oder nicht (platt gesagt: Der Pizzabäcker um die Ecke zahlt tendenziell weniger als der Weltkonzern McDonald’s); und schließlich auch darauf, ob das Bild redaktionell erklärend oder als schmuckes, grafisches Element eingesetzt wird, ob also ein Pressefoto benötigt wird oder eine hübsche Rose. Und je nach Bedarf und Nutzungsabsicht sind die Bilddatenbanken unterschiedlich gut geeignet.
 
Kostenlose Datenbanken: Gratisanbieter wie Pixabay und Unsplash wirken verlockend, doch Vorsicht!
Pixabay, Unsplash, Pexels oder Rawpixel haben eins gemeinsam: Die dort angebotenen Bilder eignen sich nur in Ausnahmefällen für die kommerzielle Nutzung. Es sind Datenbanken, keine Bildagenturen. Die Bilder sind nicht geprüft – weder die Persönlichkeitsrechte noch die Markenrechte. Es lässt sich nicht einmal sicher sagen, ob ein Bild tatsächlich von demjenigen stammt, der es hochgeladen hat. Unternehmen müssen indes zwingend auf der sicheren Seite sein, um Bilder zeigen und speichern zu dürfen.
 
Hinter diesen Datenbanken stehen meist Internetagenturen, die ihre Portale ursprünglich für Forschungszwecke oder als Eigenwerbung gestartet haben und die sich dann als Foto-Community verselbstständigten. Denn natürlich sehen viele Laien-Fotografen ihre Bilder gerne im Netz und stellen diese fleißig auf die unterschiedlichsten Seiten. Dagegen ist natürlich auch nichts einzuwenden.
 
Manch ein Zeitgenosse klaut indes einfach Bilder und gibt sie als seine aus. Ein JPG ist schnell kopiert. Neulich wanderte die Aufnahme eines Eisbären durchs Internet. Der Fotograf hatte dieses zwar zur freien Verwendung zur Verfügung gestellt, aber nur bei Nennung seines Namens. Der Eisbär fand sich alsbald nicht nur unter Angabe aller möglichen Quellen – nicht immer der echten – auf diversen Portalen wieder, sondern teilweise sogar zum Kauf.
 
Fazit: Kostenlose Datenbanken sind mit Vorsicht zu genießen, weil die Rechte (Personen und Marken) nicht gesichert sind und weil die Qualität sehr unterschiedlich ist. Bilder, die keine Marken und Personen zeigen – der Trieb im Blumentopf, die Landschaft für den Hintergrund – sind in der Regel nutzbar, aber der vielsagend drapierte Schreibtisch zeigt womöglich schon viele Marken (Brille, Laptop, Füller), die bei kostenpflichtigen Bildern retuschiert sind. Pexels, Unsplash und Pixabay verlangen keine Nennung des Fotografen. Bei anderen wie Freepik oder Pixelio wird sie verlangt – und bei Nichtnennung droht eine Klage.
 
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