Tourismus als bedeutenden Wirtschaftsfaktor in Sachsen-Anhalt weiter stärken

Mit dem Ziel und der Forderung, den Tourismus als bedeutenden Wirtschaftsfaktor in Sachsen-Anhalt anzuerkennen und weiter zu stärken, hat die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) bei ihrer Herbstsitzung am 24. September 2025 in Halle (Saale) Tourismuspolitische Grundsatzpositionen beschlossen.

„Der Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Sachsen-Anhalt. Er verbindet Menschen und wirkt als Motor für Innovation, Beschäftigung und regionale Wertschöpfung. Die Folgen der Pandemie, geopolitische Spannungen, Klimawandel und demografische Entwicklung stellen den Tourismus in Sachsen-Anhalt aber auch vor große Herausforderungen. Damit er als bedeutender Wirtschaftsfaktor weiter gestärkt wird, braucht es eine proaktive branchen- und destinationsübergreifende Tourismuspolitik auf Landes- und Kommunalebene!“, so IHK-Präsident Sascha Gläßer zum Hintergrund der von der IHK-Vollversammlung einstimmig beschlossenen Grundsatzpositionen.

Das Grundsatzpapier beschreibt die wichtigsten Herausforderungen des Tourismus in Sachsen-Anhalt und macht deutlich, welchen grundlegenden Einsichten, Prinzipien und Kriterien eine tragfähige Tourismusstrategie folgen muss. Eckpfeiler für eine gelingende Tourismuspolitik sind aus Sicht der Wirtschaft unter anderen eine gesicherte und weiter auszubauende touristische Infrastruktur, die Beförderung eines strategischen Standortmarketings, die Unterstützung bei der Fachkräftegewinnung und -bindung, der Abbau von Bürokratismus und die Sicherung der Tourismusfinanzierung.

Konkret fordert die IHK-Vollversammlung beispielsweise die zeitnahe Entwicklung einer Ansiedlungsstrategie für die Beherbergungs- und Freizeitwirtschaft in Sachsen-Anhalt als Grundlage eines gezielten Ansiedlungsmanagements seitens der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (IMG).

Zudem sollten die Angebote des ÖPNV stärker in den touristischen Fokus gestellt werden, um die Erreichbarkeit touristischer Ziele zu verbessern. Erheblicher Nachholbedarf wird im Bereich des Bustourismus gesehen: In nahezu allen touristischen Zentren Sachsen-Anhalts fehle es an ausreichenden und/oder zentral gelegenen Parkplätzen für Reise- und Fernreisebusse, von denen aus (Fahr)Gäste auf kurzen Wegen zu den touristischen Angeboten gelangen könnten.

Eine weitere Forderung der IHK zielt auf die Sicherstellung einer langfristigen Tourismusfinanzierung. Neben der konsequenteren Erschließung von Fördermitteln und der Stärkung (überregionaler) Kooperationen sollten sich die Kommunen nach Ansicht der Wirtschaft verstärkt darum bemühen, zusätzliche Eigenmittel zu erzielen und eine hohe Leistungsfähigkeit der Tourismusorganisationen vor Ort sicherzustellen. Kommunale finanzielle Defizite über sogenannte Betten- oder auch Verpackungssteuern einzuführen, sei dagegen nicht zielführend.

Die Tourismuspolitischen Grundsatzpositionen werden in den nächsten Tagen an alle tourismuspolitischen Entscheidungsträger und Vertreter von touristischen Organisationen, Interessenvertretungen und Unternehmen auf kommunaler-, Landkreis- und Landesebene versandt. Sie sind auch auf der IHK-Internetseite unter www.ihk.de/halle/tourismuspapier2025 abrufbar.

Die IHK Halle-Dessau ist die gemeinsame Stimme von 52.000 Unternehmen im südlichen Sachsen-Anhalt. Ihre Mitglieder sichern 400.000 Arbeitsplätze und tragen mit jährlich 30 Milliarden Euro maßgeblich zur regionalen Wertschöpfung bei. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts vereint die IHK Gesamtinteressenvertretung, Dienstleistungen und hoheitliche Aufgaben.