Wiederaufnahme des Campingtourismus in Deutschland

ein Lösungsansatz des Bundesverbands der Campingwirtschaft in Deutschland e. V. (BVCD)

1. Einleitung

Die weltweite Ausbreitung von COVID-19 wurde am 11.03.2020 von der WHO zu einer Pandemie erklärt und stellt nicht nur eine gesellschaftliche, sondern auch eine ökonomische Bedrohung für die deutsche Volkswirtschaft dar. Insbesondere der Tourismus und somit auch der Bereich des Campings sind in erheblichem Maße von den Auswirkungen der Krise betroffen. Das vorliegende Papier liefert hierbei einen ersten Ansatz zur Wiederaufnahme des Campingtourismus in Deutschland, auf Basis dessen geeignete und praktisch umsetzbare Maßnahmen entwickelt werden können. Dabei stellt sich der Verband seiner gesellschaftlichen Verantwortung und möchte den Dialog zwischen den betroffenen Akteuren wie Campingplatzbetreibern, Campern, Politik und Verwaltung durch seine fachlich fundierten Ausarbeitungen begleiten. Im Interesse der eigenen Gesundheit und zur Wiederaufnahme des Campingtourismus noch im Jahr 2020 sollten sowohl Campingplatzbetreiber als auch Camper an der Umsetzung der Maßnahmen mitwirken und sich auch bei der Wiederaufnahme der Campingaktivitäten an die behördlichen Vorgaben halten.

Wann können die Maßnahmen gelockert werden? Wann können der Tourismus in Deutschland und insbesondere der Campingtourismus wieder anlaufen und Maßnahmen zur Reduktion bzw. Abdämpfung der Neuinfektionen gelockert werden? Diese Frage stellt sich jeder Campingplatzunternehmer, denn davon hängen umfassende betriebswirtschaftliche Entscheidungen ab, die er jetzt oder in Kürze treffen muss.

Um unseren Campingplatzunternehmen eine Perspektive geben zu können, ist jetzt eine Diskussion erforderlich, wie die Wiederanlaufphase aussehen kann. Die Bundesregierung selbst hat als Zielmarke für eine mögliche erste Lockerung die Verdoppelungsrate über 14 Tage bzw. das Absenken der Reproduktionsrate R0 von ehemals 3 auf unter 1 ausgegeben. Österreich ist bereits in diesem Zielbereich. Es gibt viele fachlich begründete Hinweise, dass Deutschland dies bis Ende April erreichen könnte, wenn alle bisherigen Beschränkungen von der Bevölkerung strikt und insbesondere auch über die Osterfeiertage eingehalten werden. Dem BVCD ist klar, dass dann zunächst nur schrittweise Lockerungen von der Bundesregierung bzw. den Landesregierungen beschlossen werden.

2. Ausgangslage im deutschen Campingmarkt

Der Campingtourismus ist von einer Saisonalität geprägt, wie kaum eine andere Tourismusbranche. Von den jährlich rund 35 Mio. Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen entfallen rund 95 % auf den Zeitraum April bis Oktober. Auf die klassischen Ferienmonate Juli und August entfallen rund 50 % der Gesamtübernachtungen, wobei dieser Zeitraum durch die differenzierte Preisstruktur für rund 70 bis 80 % des Jahresgesamtumsatzes verantwortlich ist. Zum wirtschaftlichen Überleben vieler Betriebe ist eine Öffnung des Betriebes in diesem Zeitraum absolut notwendig! Der Gesundheitsschutz hat vor wirtschaftlichen Aspekten selbstredend Vorrang. Dies sollte zu keiner Zeit in Zweifel gezogen werden.

3. Wiederaufnahme des Campingtourismus in Deutschland

Aus heutiger Sicht scheint es klar, dass die Wiederaufnahme des Campingtourismus nicht von null auf hundert geschehen kann. Dementsprechend werden nachfolgend mögliche Etappen zu einer vollständigen Wiederaufnahme skizziert

Die zentralen Fragestellungen hierbei müssen folgende sein:

a) Wie kann verhindert werden, dass infizierte Personen eine Campingplatzanlage betreten?

b) Wie kann die notwendige soziale Distanz geschaffen werden, um die Infektionsgefahr zu mindern?

c) Wie können potenzielle Krankheitsfälle auf einem Campingplatz erkannt und isoliert werden?

weitere Szenarien finden Sie in dem beigefügten PDF zur Wiederaufnahme des Campingtourismus in Deutschland.