Gewinner*innen Moderndenker 2023

Spannende Ideen und kreative Konzepte von Studierenden

Moderndenker - Wissenschaftspreis der Tourismuswirtschaft – Gewinner*innen 2023

Zwei Arbeiten von insgesamt fünf Studierenden wurden in diesem Jahr zu den Gewinnerexposés des Wissenschaftspreises der Tourismuswirtschaft in Sachsen-Anhalt ausgelobt. Dieses Jahr erreichten uns neben Beiträgen der Hochschule Harz erstmalig Exposés der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Begonnen im Jahr 2020, führte der Tourismusverband Sachsen-Anhalt e. V. auch in diesem Jahr wieder den „Moderndenker – Wissenschaftswettbewerb“ durch mit dem Ziel, innovative Überlegungen und Potenziale junger Touristiker*Innen zu erkennen und stärker in die Praxis mit einzubeziehen.

In diesem Jahr konnten sich Teilnehmende in den Kategorien "Hochschule /Universität" und "Berufsschule" bewerben. Insgesamt gab es fünf Einreichungen ausschließlich von Studierenden.

Den ersten Plätzen beider Kategorien winkten dabei 1.000 Euro Preisgeld, den beiden zweiten Plätzen 500 Euro. Die Gewinner erhielten außerdem die Chance, Ihre Idee auf dem Tourismustag Sachsen-Anhalt in Halle vorstellen.

Jasmin Otto und Geoffrey-Daniel Fritz– das sind die Gewinner:innen des diesjährigen Wettbewerbes.

Die Ideen:

  • Jasmin Otto - Mobile Kinderbetreuung – ein nachhaltiges Konzept zur erleichterten Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben in der Tourismus- und Veranstaltungsbranche,
  • Geoffrey-Daniel Fritz - Innovatives Treueprogramm für den Tourismus in Sachsen-Anhalt. Stärkung von Besucherbindung und nachhaltiger Entwicklung.

In 2024 wird der Moderndenker-Wettbewerb nicht stattfinden.


Von Jasmin Otto

Die Tourismus- und Veranstaltungsbranche ist eine der dynamischsten und vielfältigsten Branchen weltweit. Sie bietet spannende und abwechslungsreiche Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit unterschiedlichen Qualifikationen, Interessen und Ideen. Doch durch ihre Vielfältigkeit stellt sie auch hohe Anforderungen an die Flexibilität, Mobilität und Verfügbarkeit der Beschäftigten, die oft mit unregelmäßigen, langen oder wechselnden Arbeitszeiten konfrontiert werden. Dies führt meist zwangsläufig zu Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben, insbesondere wenn es um die Betreuung von Kindern geht. Vor allem Frauen, die statistisch gesehen die größte Arbeitskraft in der Tourismus- und Veranstaltungsbranche abdecken und Alleinerziehende sind betroffen.

Durch die Kooperation von Unternehmen und der mobilen Kinderbetreuung können Arbeitgebende für Arbeitsuchende und Kund/innen an Attraktivität gewinnen und so ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Für Arbeitnehmende wird eine Unterstützung der Work-Life-Balance und Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben geboten. Ebenso wird durch die flexible Kinderbetreuung sichergestellt, dass Arbeitnehmer/innen den Unternehmen auch während der Schließzeiten von regulären Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung stehen, sowie bei Engpässen spontan abrufbar sind, da sie ihre Kinder im Unternehmen gut betreut wissen. Auch für Kund/innen kann eine flexible Betreuungsmöglichkeit während Tagungen, Hotelaufenthalten oder Veranstaltungen Interesse wecken.

Die mobile Kinderbetreuung soll keine regulären Tagesbetreuungen, wie Kindertagesstätten, ersetzen, sondern während kurzfristigen Schließungen, sowie Feiertagen, Wochenenden, Ferienzeiten oder Abend-/ bzw. Nachtstunden eine Kinderbetreuung gewährleisten.

Im Exposé wurde darüber hinaus auf Faktoren, wie vorhandene staatliche Fördermaßnahmen, das Personal, die Mobilität und Aspekten der Nachhaltigkeit eingegangen.

Die mobile Kinderbetreuung ist eine innovative Lösung für die Tourismus- und Veranstaltungsbranche, die sowohl den Bedürfnissen der Familien als auch denen der Unternehmen gerecht wird. Sie ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten und ein wichtiger Schritt in Richtung einer besseren Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben.

Von und über Geoffrey-Daniel Fitz

Ich bin 21 Jahre alt und studiere derzeit im 3. Semester des Bachelor-Studiengangs International Tourism Studies an der Hochschule Harz. Während des zweiten Semesters habe ich an einer Veranstaltung teilgenommen, in der der LTV Sachsen-Anhalt und der Moderndenkerwettbewerb näher vorgestellt wurden. Diese Gelegenheit weckte mein Interesse, und ich machte mir direkt eine Notiz, um während meiner vorlesungsfreien Zeit einen Beitrag dazu zu verfassen.

Während meines 6-wöchigen Arbeitsaufenthalts in Schweden begann ich bereits damit, über neue Produkte nachzudenken, die für den Tourismus in Sachsen-Anhalt von Nutzen sein könnten. Mir war wichtig, dass diese Produkte realistisch umsetzbar sind und keine erheblichen finanziellen Investitionen erfordern. Als ich online einkaufen wollte und mein Payback-Konto mit meinem Account verknüpfte, um Prämienpunkte zu sammeln, kam mir die Idee, dass ein ähnliches Modell auch für touristische und regionale Anbieter von Vorteil sein könnte. Im Moment konzentriert sich Payback hauptsächlich auf große, bekannte Unternehmen.

Ein regionales Treueprogramm könnte insbesondere kleinen Unternehmen nutzen, während gleichzeitig ein Mehrwert für den Tourismus geschaffen wird, indem touristische Attraktionen durch Prämien oder Punkteaktionen beworben werden. Während meiner Recherche stellte ich auch fest, dass die Auswertung der Nutzungsdaten wertvolle Informationen liefern kann.