Schloss Mansfeld kann digital erkundet werden!

Am 12. Mai 2025 wurde der „Digitale Schlossrundgang“ für das Schloss Mansfeld im Beisein des Bürgermeisters der Einheitsgemeinde Stadt Mansfeld Andreas Koch, des Vorstands des Fördervereins Schloss Mansfeld e.V. und der Standortentwicklungsgesellschaft Mansfeld-Südharz mbH (SEG) offiziell vorgestellt. Die Web-App ermöglicht jedem mithilfe eines Smartphones oder Tablets das Gelände und die 800 Jahre alte Geschichte des Schlosses zu erleben. Neben Hörführungen für Erwachsene, Kinder und in Leichter Sprache gibt es auch weiterführende Texte und Bildermaterial. 

Hörführungen und Spiele laden zum Entdecken ein.

Das bei der Standortentwicklungsgesellschaft Mansfeld-Südharz mbH (SEG) angegliederte Projektbüro Bauernkriegsgedenken des Landes Sachsen-Anhalt hat in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Mittelalterausstellungen, dem Schloss Mansfeld und der InformationsGesellschaft mbH den „Digitalen Schlossrundgang“ für das Schloss Mansfeld entwickelt. In das Projekt sind knapp 53.000€ Fördermittel geflossen und ist auch nach dem Bauernkriegsgedenken aktuell:

„Die WebApp kann thematisch im Nachgang individuell erweitert werden. Damit gewährleisten wir, dass die Anwendung auch über das Fest- und Gedenkjahr zum 500. Ende des Bauerkriegs hinaus genutzt wird“, erklärt Leiterin des Tourismus der SEG Claudia Illiger. 

Um den „Digitalen Schlossrundgang“ zu erleben, ist kein Download einer separaten App notwendig. Stattdessen ist es mit dem jeweiligen Endgerät möglich, über QR-Codes auf dem Schlossgelände oder über die Website https://www.mansfeldsuedharz-tourismus.de/ auf die PWA zuzugreifen.

Das Schloss Mansfeld ist der zentrale Wirkungsort des gleichnamigen Grafengeschlechts, dessen Familien- und Herrschaftsgeschichte ausgehend vom Mittelalter bis in die Gegenwart hinein Spuren im Landkreis Mansfeld-Südharz hinterlassen hat. 1501 wurde der gräfliche Herrschaftskomplex, bis auf Eisleben und Hettstedt sowie die Jagd- und Fischrechte, aufgeteilt. Die zu dieser Zeit lebendenden Grafen erhielten einen Wohnbereich auf der Burg Mansfeld. Für die drei Geschlechterlinien wurden die jeweiligen Schlösser nach ihrer Position bezeichnet: Vorderort, Mittelort und Hinterort. Im Rahmen des Bauernkrieges befand sich hier einer der wichtigen Ausgangspunkte für die gräflichen Aktivitäten gegen den Reformator Thomas Müntzer. Vor allem Graf Albrecht IV. von Mansfeld-Hinterort und sein Vetter Philipp I. wirkten von Mansfeld und Eisleben aus gegen Müntzer. Graf Ernst II. von Mansfeld-Vorderort, der auf Heldrungen saß, aber in Mansfeld seinen Familiensitz hatte, gilt als einer der ärgsten Widersacher des Reformators.

Diese Wirkungsgeschichte der Burg, Festung und des Schlosses Mansfeld hat dazu geführt, dass hier ein wichtiger Vermittlungsort im Rahmen von „Gerechtigkeyt. Thomas Müntzer & 500 Jahre Bauernkrieg“ liegt.

QR-Code zur Web-App